Eisenbahn in Ghana (Westafrika)
Verfasst: 08.03.2020 20:08
Hallo zusammen,
ich war unlängst erneut in Ghana und da habe ich auch einmal die Bahn besucht. Es gibt im Land einige wenige Bahnlinien. Ich war in der Nähe der Hauptstadt Accra gewesen – und da gibt es eine Verbindung zwischen der Hauptstadt Accra und dem Hochseehafen Tema. Um den Hochseehafen, der etwa 1961 angelegt wurde und der bedeutendste Umschlagplatz Ghanas ist, hat sich im Laufe der Jahrzehnte eine ganz eigene Siedlung (Stadt) entwickelt. Das geschieht so, wie das nun mal in Afrika geschieht: Irgendwer baut eine Hütte ins Niemandsland, dann kommen noch mehr, dann werden Steinhütten gebaut, dann Betonbunker und später stellt man fest, dass man eigentlich Strom und Wasser bräuchte und Straßen, Abwasser hat man bis heute nur in Klärgruben. So ist Tema als Stadt entstanden und hat mittlerweile mehrere Hunderttausend Einwohner.
Die Bahnverbindung zwischen Accra und Tema ist eingleisig, bis auf die Ausweichgleise in den wenigen „Bahnhöfen“. Das sind eher Haltepunkte zwischen Industrieansiedlungen und Hüttensiedlungen. Leider fährt nur ein Zug am Morgen von Tema nach Accra und dieser Zug fährt am Abend wieder zurück. Die Einheimischen sagen, er „schläft“ in Tema, etwa von 7 Uhr abends bis 6 Uhr morgens. Als ich die Einheimischen damit konfrontierte, dass der Zug ja im Gegenzug in Accra zwischen 7 Uhr morgens und 6 Uhr abends in Accra auch „schläft“ und warum er nicht öfter fährt, denn er ist ja jedesmal brechend voll, da mussten sie selbst lachen, zuckten die Schultern und antworteten „Das ist Afrika“.
Also hier zunächst Bilder von zwei „Bahnhöfen“. Der freundliche Mann ist ein Bahnwärter, der den ganzen Tag am Bahnhof verbringt und rechtzeitig vor Zugankunft mal ein wenig die Gleise abläuft, um die Fußgänger zu vertreiben. Er zeigte mir auf seinem Handy Bilder von schlafenden Leuten direkt auf den Gleisen, um zu rechtfertigen, wie wichtig sein Job ist. Das sah mir aber dann doch sehr gestellt aus. Die Gleise sind sehr desolat, es gibt Stahl-, Holz- und Betonschwellen.
Durch meinen Dienst in Tema hatte ich leider nur am Abend Gelegenheit, mit dem Zug aus de Richtung Accra nach Tema einige Stationen zu fahren. Hier sieht man einige Bilder davon. Im voll besetzten Zug war ich der einzige Weiße und so sehr es mich gereizt hatte, da konnte ich kein Bild machen, das wäre unter Umständen ziemlich unangenehm für mich geworden.
Hier sieht man noch Bilder, wie die Bahnstrecke zeitweise direkt am Strandbereich neben der Straße verläuft oder aber auch durch die Siedlung. Die Fahrt für die 25 Kilometer kostet etwa 30 Cent und dauert insgesamt etwa 45 Minuten. Zum Vergleich: Wenn man tagsüber die Strecke mit dem Taxi fährt, braucht man zwischen eineinhalb und drei Stunden. Es ist mir ein Rätsel, warum da nicht mehr Bahn fährt. Es sind allerdings nur zwei Dieseltriebwagen vorhanden, die die Wagen ziehen. Einer ist eigentlich immer defekt (wie zurzeit auch). Da müssen sie dann warten, bis Techniker aus China kommen zur Reparatur. Meist dauert es nicht lange, bis dann der andere Triebwagen repariert werden muss. Na ja, das ist halt auch Afrika.
Die Chinesen sind übrigens gerade dabei, noch ein Stück zu erweitern. Gebaut wird momentan nicht, aber abgesperrt ist schon mal.
So, und weil auch in Afrika Interesse besteht, sich zu vergnügen, hatte man in der Nähe des Diplomatenviertels in einem Park eine Parkbahn aufgebaut und betrieben. Leider wird sowas in Afrika nicht immer gut gepflegt, sodass es aktuell eher nach Betriebsruhe aussieht: Hier ist schon lange nichts mehr gefahren und da wird auch in nächster Zeit nichts mehr fahren, so wie das aussieht.
Zum Schluss noch ein kleines Rätsel: Wann wurde der Freizeitpark aufgebaut und sämtliches Bahnmaterial nagelneu nach Accra (Ghana) gebracht? Wer der Antwort am nächsten kommt, wird zum Held des Tages ernannt. Die Lösung des Rätsels gebe ich in Form eines Bildes.
ich war unlängst erneut in Ghana und da habe ich auch einmal die Bahn besucht. Es gibt im Land einige wenige Bahnlinien. Ich war in der Nähe der Hauptstadt Accra gewesen – und da gibt es eine Verbindung zwischen der Hauptstadt Accra und dem Hochseehafen Tema. Um den Hochseehafen, der etwa 1961 angelegt wurde und der bedeutendste Umschlagplatz Ghanas ist, hat sich im Laufe der Jahrzehnte eine ganz eigene Siedlung (Stadt) entwickelt. Das geschieht so, wie das nun mal in Afrika geschieht: Irgendwer baut eine Hütte ins Niemandsland, dann kommen noch mehr, dann werden Steinhütten gebaut, dann Betonbunker und später stellt man fest, dass man eigentlich Strom und Wasser bräuchte und Straßen, Abwasser hat man bis heute nur in Klärgruben. So ist Tema als Stadt entstanden und hat mittlerweile mehrere Hunderttausend Einwohner.
Die Bahnverbindung zwischen Accra und Tema ist eingleisig, bis auf die Ausweichgleise in den wenigen „Bahnhöfen“. Das sind eher Haltepunkte zwischen Industrieansiedlungen und Hüttensiedlungen. Leider fährt nur ein Zug am Morgen von Tema nach Accra und dieser Zug fährt am Abend wieder zurück. Die Einheimischen sagen, er „schläft“ in Tema, etwa von 7 Uhr abends bis 6 Uhr morgens. Als ich die Einheimischen damit konfrontierte, dass der Zug ja im Gegenzug in Accra zwischen 7 Uhr morgens und 6 Uhr abends in Accra auch „schläft“ und warum er nicht öfter fährt, denn er ist ja jedesmal brechend voll, da mussten sie selbst lachen, zuckten die Schultern und antworteten „Das ist Afrika“.
Also hier zunächst Bilder von zwei „Bahnhöfen“. Der freundliche Mann ist ein Bahnwärter, der den ganzen Tag am Bahnhof verbringt und rechtzeitig vor Zugankunft mal ein wenig die Gleise abläuft, um die Fußgänger zu vertreiben. Er zeigte mir auf seinem Handy Bilder von schlafenden Leuten direkt auf den Gleisen, um zu rechtfertigen, wie wichtig sein Job ist. Das sah mir aber dann doch sehr gestellt aus. Die Gleise sind sehr desolat, es gibt Stahl-, Holz- und Betonschwellen.
Durch meinen Dienst in Tema hatte ich leider nur am Abend Gelegenheit, mit dem Zug aus de Richtung Accra nach Tema einige Stationen zu fahren. Hier sieht man einige Bilder davon. Im voll besetzten Zug war ich der einzige Weiße und so sehr es mich gereizt hatte, da konnte ich kein Bild machen, das wäre unter Umständen ziemlich unangenehm für mich geworden.
Hier sieht man noch Bilder, wie die Bahnstrecke zeitweise direkt am Strandbereich neben der Straße verläuft oder aber auch durch die Siedlung. Die Fahrt für die 25 Kilometer kostet etwa 30 Cent und dauert insgesamt etwa 45 Minuten. Zum Vergleich: Wenn man tagsüber die Strecke mit dem Taxi fährt, braucht man zwischen eineinhalb und drei Stunden. Es ist mir ein Rätsel, warum da nicht mehr Bahn fährt. Es sind allerdings nur zwei Dieseltriebwagen vorhanden, die die Wagen ziehen. Einer ist eigentlich immer defekt (wie zurzeit auch). Da müssen sie dann warten, bis Techniker aus China kommen zur Reparatur. Meist dauert es nicht lange, bis dann der andere Triebwagen repariert werden muss. Na ja, das ist halt auch Afrika.
Die Chinesen sind übrigens gerade dabei, noch ein Stück zu erweitern. Gebaut wird momentan nicht, aber abgesperrt ist schon mal.
So, und weil auch in Afrika Interesse besteht, sich zu vergnügen, hatte man in der Nähe des Diplomatenviertels in einem Park eine Parkbahn aufgebaut und betrieben. Leider wird sowas in Afrika nicht immer gut gepflegt, sodass es aktuell eher nach Betriebsruhe aussieht: Hier ist schon lange nichts mehr gefahren und da wird auch in nächster Zeit nichts mehr fahren, so wie das aussieht.
Zum Schluss noch ein kleines Rätsel: Wann wurde der Freizeitpark aufgebaut und sämtliches Bahnmaterial nagelneu nach Accra (Ghana) gebracht? Wer der Antwort am nächsten kommt, wird zum Held des Tages ernannt. Die Lösung des Rätsels gebe ich in Form eines Bildes.